Auszeit – Es warten schon die Apfelbäume

Der Apfel. Er ist bescheiden. Er ist gewöhnlich und alltäglich. Es gibt Leute, die essen keine Äpfel. Ist ja nur ein Apfel. Der Plan B in Obst. Was stellt er schon dar gegen eine Birne, eine Banane oder eine Orange. Dabei können diese Früchtchen ja alle einpacken, wenn es um Geschichten, Legenden, Symbolik und Märchen geht. Da ist der bescheidene Apfel – die Frucht schlechthin – das Maß aller Dinge.

Was wäre Schneewittchen ohne den Apfel? Ein Märchen ohne Schluss. 

Was wäre Eva ohne den Apfel? Eine fade Figur ohne jede Handlung.

Was bleibt von Wilhelm Tell, wenn man ihm den Apfel wegnimmt? Ein Irrer, der auf sein Kind schießt. 

Isaac Newton entdeckte die Schwerkraft, weil im bei einem Ruhepäuschen unter einem Apfelbaum ein solcher auf den Kopf fiel und er sich fragte, warum flog er nicht nach oben??

Und Luther? Da ist er ja der Hoffnungsschimmer, der Satz, der Martin Luther in den Mund gelegt wird: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen“, entspricht purem Glauben und der Kraft, positiv und voller Vertrauen in die Zukunft zu schauen.

Der Apfel – er zieht sich durch die Menschheitsgeschichte. Und nahezu immer wird ihm Positives nachgesagt. So galt er auf Grund seiner Kugelgestalt als ein Sinnbild besonderer Vollkommenheit, zudem als Symbol für Schönheit, Macht, Glück und Herrschaft – der Reichsapfel war das Krönungszeichen deutscher Kaiser.

Die Kelten hofften, nach ihrem Tode ins legendäre Apfelland zu gelangen, genannt Avalon.

Im Apfel sollte auch nach verschiedensten Bräuchen ein gutes Stück Liebe stecken – schon vor 2000 Jahren schnippten römische Liebende Apfelkerne an die Decke, berührt ein Kern diese, sollte die Liebe erwidert werden. Später trugen Bräute bei der Hochzeit Äpfel, um die Fruchtbarkeitsgöttin um Unterstützung zu bitten.

Solcherlei Geschichten gibt es viele. Es lohnt sich, diese zu entdecken. Vielleicht mit einem Stück Apfelkuchen unterm Baum…

Herzlich Willkommen am Stettiner Haff!

Ulrike Leye